Schwindel durch Tinnitus

 

Aufbau und Funktion des Innenohrs

Das Ohr ist gut geschützt durch den Schädelknochen und übernimmt zwei wichtige Funktionen: das Hören und die Aufrechterhaltung des Gleichgewichts. Im Innenohr befinden sich drei mit Flüssigkeit gefüllte Bogengänge, die wie ein Halbkreis angeordnet sind und das Gleichgewicht regulieren. Das Gleichgewichtsorgan besteht aus einer Gallertmasse, auf der sich feine Härchen befinden, sowie winzige Kalkkristalle.

Bei jeder Bewegung des Körpers verschieben sich diese Kristalle und senden Informationen an das Gehirn. Dadurch kann der Mensch unbewusst sein Gleichgewicht halten. Wenn diese Kristalle durch äußere Einflüsse aus ihrer natürlichen Position geraten, gerät das Gleichgewicht erheblich durcheinander. Ein erfahrener Arzt kann durch gezielte Bewegungstherapie die Kristalle wieder in ihre natürliche Position bringen, wodurch der Gleichgewichtssinn wiederhergestellt wird.

Wie Schwindel durch Tinnitus entsteht

Schädigungen des Innenohrs entstehen oft durch Lärmbelästigung oder Stress und führen zu einem Dauergeräusch im Ohr (Tinnitus). Plötzlicher Lärm, etwa durch eine Explosion oder einen Schuss in unmittelbarer Nähe, kann empfindliche Nervenzellen im Ohr dauerhaft schädigen.

Die Folgen können sein:

  • Vorübergehende oder dauerhafte Schwerhörigkeit
  • Schwindel durch Tinnitus
  • Dauerhafte Belastung durch das Ohrgeräusch

Je schneller ein Arzt aufgesucht wird, desto besser sind die Heilungschancen. Anfangs fallen häufig nur hohe Töne weg, später können Verständnisschwierigkeiten auftreten. Schäden durch Überlautstärke sind meist irreversibel; bei dauerhafter Schwerhörigkeit kann nur ein Hörgerät helfen.

Weitere Schwindelerkrankungen

Nicht nur Tinnitus kann Schwindel verursachen. Eine weitere wichtige Erkrankung ist Morbus Menière, die ähnliche Symptome auslöst.

Typische Merkmale:

  • Einseitige Schwerhörigkeit
  • Drehschwindelanfälle
  • Erbrechen und Übelkeit
  • Ohrensausen (Tinnitus)
  • Augenzittern (Nystagmus)

Auslöser sind häufig Durchblutungsstörungen im Innenohr, die in vielen Fällen behandelbar sind. Darüber hinaus können Medikamente wie Chinin oder bestimmte antimikrobielle Arzneimittel sowie Infektionskrankheiten (Mumps, Scharlach, Masern, Diphtherie) die empfindlichen Haarzellen im Ohr schädigen. Diese Schädigungen führen zu Schwerhörigkeit und treten oft zusammen mit Schwindelanfällen auf.

Hinweis: Schwindel durch Tinnitus oder andere Innenohrerkrankungen sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Heilungschancen und kann dauerhafte Schäden verhindern.